Wir wagen es! Wir werden Häuslebauer – Hausbau im Niddatal

Ich kann das alles noch gar nicht fassen. Lange habe ich für uns nach einem Häuschen in Frankfurt gesucht. Irgendwann wurde die Suche dann auf Eigentumswohnungen beschränkt und irgendwann hatte ich keine Lust mehr zu suchen. So war das die letzten fünf Jahre. Wie wir zu unserem Hausbau im Niddatal gekommen sind und wie alles begann, welche Kompromisse wir eingehen mussten, das alles erzähle ich euch heute in meinem ersten Teil zur Hausbau Dokumentation.

Unsere Überlegungen – Ich fange einmal von vorne an

Wir wohnen in Frankfurt Alt Griesheim. Das ist die schöne Seite von Griesheim. Der Main mit Promenade zum Spazieren gehen, etlichen Spielplätzen und alles um die Ecke. Einkaufsmöglichkeiten, fast alle Ärzte, Apotheken, fast alle Paketshops. Mein Auto ist purer Luxus, denn ich kann im Prinzip alles zu Fuß erreichen. Zur S-Bahn brauche ich drei Minuten und zu meiner Arbeit in der Nähe vom Hauptbahnhof muss ich eine Station mit der S-Bahn fahren. Klingt perfekt oder? War es für uns auch, sechs Jahre lang.

Die Nachteile: ein hoher Ausländeranteil in unserem Stadtteil, kein Garten, eine viel befahrene Straße am Haus und 50 Treppenstufen in unsere 3-Zimmer Wohnung. Dort zu leben als sehr lebendiges 5-jähriges Kind ist wohl aus seiner Sicht manchmal ein kleines Gefängnis. So höre ich eigentlich täglich, dass er Urlaub bei den Omas machen will. Meine Eltern haben einen sehr großen Garten und meine Schwiegereltern ja sogar einen Bauernhof mit Tieren, Traktoren und Feldern. Ein Haus sollte her. Am liebsten in Frankfurt und am liebsten in Alt Griesheim. Jetzt kommt jedoch das große ABER!

Frankfurt Griesheim

Hauskauf in Frankfurt – fast unmöglich! Bald bin ich dann keine zugezogene Frankfurterin mehr!

Wenn man kein Erbe ist, dann ist der Hauskauf in Frankfurt (selbst in Griesheim) als „Otto-Normalverdiener“ (fast) unmöglich. Wobei ich denke, dass wir vielleicht sogar ein bisschen mehr haben als Otto-Normalverdiener. Sogar für zwei Akademiker, die beide arbeiten, ich zwar in Teilzeit – aber trotzdem, ist es eine Geldfrage.

Da mein Mann auf einem Bauernhof und in einem 250 Einwohner-Dorf groß geworden ist und ich auch aus einem „Kaff“ mit unter 1.000 Einwohner komme, war für uns eigentlich schon immer klar, dass wir einen Garten haben wollen. Kein Strich in der Landschaft, sondern einen Garten in dem Kinder toben können, mein Mann einen Obstbaum pflanzen kann, und ich genügend Platz habe, um eine kleine Auswahl an Obst und Gemüse anzubauen. Was gibt es schöneres, als aus seinen eigenen Tomaten einen Auflauf zu zaubern oder aus seinen eigenen Erdbeeren einen Kuchen zu backen?

Die Enttäuschungen – ein Paradebeispiel in Frankfurt Griesheim

Wir haben uns „Bruchbuden“ in Frankfurt angeschaut. Häuser, die knapp 100 Jahre alt waren, wo man als moderner Mensch fast alles umgestalten will, weil die Fenster winzig sind, weil die Bodenbeläge aus dunklem Echt-Parkett sind oder mit alten Teppichböden verkleidet. Und von der Isolierung und den damit verbundenen utopischen Heizkosten fange ich erst gar nicht an.

Frankfurt Griesheim

Nun ratet mal, wie viel man für dieses besagte Einfamilienhaus mit ca. 130 qm zahlen soll? Ihr fallt aus den Socken. Für 299.000 EUR war dieses Haus in Immobilienscout eingetragen. Es lag eine Straße weiter, als wir momentan wohnen. Uns hat der Schlag getroffen, als wir es besichtigt haben. Ich habe echt geheult, als ich den Zustand gesehen habe. Grob geschätzt hätten meine Vorstellungen wahrscheinlich nochmal 200.000 EUR verschlugen. Und der Garten? Ein Witz. Gerade mal genug Platz um eine Sitzgruppe aufzustellen und vielleicht mal mit maximal einer weiteren Familie zu Grillen. Wahrscheinlich hat man dann noch das Pech, dass alle Häuser drum herum Schatten werfen. Außerdem liegt die Eisenbahntrasse direkt ums Eck und das Haus liegt an einer viel befahrenen Straße. Also wieder jede menge Kompromisse und ein horrender Preis. OMG! Nun könnt ihr verstehen, dass ich dann erst mal eine Pause brauchte.

Nach fünfjähriger erfolgloser Suche, viel Recherche und Enttäuschungen haben wir den Kompromiss gemacht doch weiter entfernt von Frankfurt zu suchen. Gerade so weit, dass ich weiterhin in Frankfurt in der Innenstadt am Hauptbahnhof arbeiten kann. Zuerst haben wir nach fertig gebauten Häusern gesucht. Auch hier waren die Preise teuer und die Häuser teilweise nur nach unseren Vorstellungen. Also freundeten wir uns mit dem Gedanken an, selber ein Haus zu bauen. Wir planen also den Hausbau im Niddatal.

Hausbau im Niddatal – Beim Grundstückskauf hatten wir unendliches Glück

Wir hatten uns tatsächlich zuerst für das Haus entschieden, welches wir bauen wollen, ohne ein Grundstück zu besitzen. Also ran an den Telefonhörer. Mein Mann und ich haben abwechselnd alle Gemeinden rund um Frankfurt abtelefoniert und sind in Niddatal Bönstadt gelandet. Dort hatte zufällig gerade eine Familie den Bauplatz abgesagt, als mein Mann anrief. Er reservierte es und wir fuhren am nächsten Tag hin. Da uns die Gegend sofort gefiel und wir uns schnell damit anfreundeten in ein Neubaugebiet mit vielen jungen Familien zu bauen, haben wir dieses Grundstück dann nicht mehr abgesagt und mittlerweile gekauft. Es ist bereits bezahlt und der Hausbau im Niddatal könnte im Prinzip losgehen.

Hausbau im Niddatal

Das Foto vom Bauplatz, in das ich unser imaginäres Haus gemalt habe, ist übrigens vom 01.05.2016. Seitdem hat sich im Niddatal schon einiges getan und man erkennt den Acker kaum noch wieder. Wir warten nun, bis die Stadt mit der Erschließung komplett fertig ist. Hoffentlich können wir noch dieses Jahr unsere Bodenplatte gießen. Da wir beide wie gesagt beruflich eingespannt sind und ich ja nebenher noch diesen wundervollen Blog schreibe, haben wir uns entschieden das Haus so gut wie fertig bauen lassen. Böden verlegen, die Wände tapezieren und streichen machen wir selbst. Sowie den kompletten Umzug und die Außenanlage. Demnach kommt noch genug Arbeit auf uns zu.

Was genau das für ein Haus wird, und wie es weiter geht mit unserem Hausbau im Niddatal verrate ich euch im nächsten Artikel zu meiner Hausbau-Dokumentation. 

Hausbau im Niddatal

Falls zufällig ein weiterer Bauherr oder eine Bauherrin von Niddatal Bönstadt meinen Artikel lesen sollte, würde ich mich freuen, wenn ihr euch bei mir meldet! Es wäre schön, sich auszutauschen.

[Dokumentation Hausbau im Niddatal – Ich schreibe lediglich meine eigene persönliche Meinung. Sollte jemand in irgendeiner Form Anstoß nehmen, erbitte ich um eine Email an honey123@mail.de. Mit mir kann man reden!]

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26 Antworten

  1. Anja S. sagt:

    Herzlichen Glückwunsch, da habt Ihr aber viel vor, wenn Ihr Böden und Tapeten selbst machen wollt. Ich wünsch Euch viel Spaß bei Eurem Projekt und vor allem mehr Glück als wir es hatten mit dem Bauträger.
    LG Anja

  2. Wow, das freut mich total, ich wünsche Euch gute Nerven und auch ein bisschen Glück, dass alles so klappt. Liebe Grüße Susanne

  3. Simone Dittloff sagt:

    Auch noch in der schönen Wetterau. Was will man mehr . Herzlichen Glückwunsch.

  4. Liebe Claudia,

    herzlichen Glückwunsch! Ich wünsche euch alles gute und werde sicherlich auf einen Kaffee bei euch vorbei schauen!

    Liebe Grüße,
    Alex.

  5. Marion sagt:

    Das klingt gar nicht gut. Klar weiß ich das Frankfurt teuer ist…aber so??? Nunja, ich drück dir die Daumen das du dich dort wo fühlst.

  6. Da habt ihr echt viel Glück gehabt. Eine meiner Töchter wohnte in Frankfurt und suchte auch ein Haus – vergebliche Mühe. Daher weiß ich, wie schwer es ist, etwas Ansprechendes zu finden.

    Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erwerb. Ich bin gespannt, wie dein neues Heim einmal aussehen wird.

    Liebe Grüße
    Sabine

  7. Tina-Maria sagt:

    Hallo, ich bin ja gespannt wenn es steht. Wir selbst haben ja auch vor 9 Jahren den Entschluss gefasst zubauen. Ich muss sagen, heute würde ich es nochmals machen… aber ganz anders und nicht hoch schwanger ;). Lg Tina-Maria

  8. Anja sagt:

    Ich freu mich schon auf die Fortsetzung. Sehr interessant.

  9. Tati sagt:

    Huhu Claudia,

    hey, bei dir/euch ist es ja richtig spannend. So ein Hausbau ist wirklich aufregend, wir haben’s damals auch gewagt und wohnen jetzt schon seit dem Jahr 2000 in unserem eigenen Heim. Bereut haben wir es nie. Es ist toll etwas Eigenes zu haben. Ich freue mich für euch und wünsche euch wenig Pannen und ganz viel Spaß dabei, wenn Stück für Stück euer Häuschen Gestalt annimmt. :)

    Herzliche Grüße – Tati

    • Claudia sagt:

      Ohja, ich danke dir :) Und das glaube ich dir auch :)
      Wir sind auch gespannt und im Moment warten wir halt viel. Es wäre schön, wenn es endlich richtig losgehen würde ;)

  10. Herzlichen Glückwunsch zu diesem entscheidenden Entschluss.
    Wir träumen schon einige Zeit von einem Haus oder einem Eigentum der anderen Art mit Garten indem unsere Kinder toben können.
    Leider werden wir uns das auch in den nächsten Jahren definitiv nicht leisten können und so wird es wohl eher bei einem traum bleiben.
    Grüße Marie

  11. Jasmin sagt:

    Herzlichen Glückwunsch! Das Grundstück liegt doch echt toll. Habt ihr es noch weit zur Arbeit?
    Mein Mann und ich standen vor kurzem an dem selben Punkt. Wir wollten raus aus unserer Wohnung, es war aber fast unmöglich etwas passendes zu finden. Nicht nur in Frankfurt ist es so schwer, wir wohnen im Umkreis von München. Wir haben dann schlussendlich einen Bauträger demos beauftragt und wohnen mittlerweile in einem schönen Reihenhaus mit Garten, wo sich unsere kleine Tochter austoben kann.
    Bauen wäre für uns nicht wirklich in Frage gekommen, wie auch ihr sind wir beruflich sehr eingespannt, da ist das Reihenhaus eine willkommene Alternative.
    Ich wünsche euch viel Glück mit dem Bau!
    Alles Liebe,
    Jasmin

    • Claudia sagt:

      Vielen Dank!!!
      Ja stimmt. In München sieht es nicht anders aus, wie in Frankfurt.
      Ein Reihenhaus wäre für uns auch infrage gekommen. Aber wir haben einfach nichts gefunden… Jetzt ist der Weg geebnet und jetzt müssen wir die Herausforderungen meistern. Nun heißt es Daumen drücken und optimistisch bleiben.
      LGz Claudia

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