Brunnen in Niddatal – Tipps & Anleitung Brunnen selber bohren

Heute gibt es mal wieder ein Garten-Projekt für dich! Ja ich weiß, der Garten kommt definitiv zu kurz. Ich hoffe, ich finde bald etwas mehr Zeit wieder häufiger über meinen Garten zu bloggen. Heute gibt es aber keine Pflanze, die im Mittelpunkt steht, sondern ich bzw. wir erklären dir, wie du einen Brunnen in Niddatal selber bohren kannst! Echt jetzt? Einen Brunnen selber bohren? Dafür gibt es doch Fachleute und Firmen mit Gerätschaften. Nee nee, nur Handarbeit ist das wahre Handwerk: Respekt wer es selber macht!

Zuerst ist eine kleine Formalität notwendig!

Klar, einfach bohren geht nicht.

Du musst einen Brunnenbau bei deiner Gemeinde anzeigen. 

Hier in Hessen ist das unproblematisch möglich. Du füllst einen Antrag aus, den du im Internet auf der Stadtseite herunterladen kannst. Dieser wurde in ein paar Tagen genehmigt. Los geht’s. Informiere dich vor Beginn in deinem Bundesland. Das kann sich nämlich durchaus unterscheiden je nach Grundwasserspiegel. In manchen Gebieten darf man überhaupt nicht mehr bohren.

Wir hatten Glück: Zettel ausgefüllt und ein paar Tage später kam ein schriftliches OK. Ihr dürft bohren bis 13 Meter Tiefe. Das sollte reichen.

Brunnen in Niddatal - Brunnen selber bohren

Das brauchst du um einen Brunnen selber zu bauen

Ausrüstung

  • Bohrer Durchmesser 165
  • Bohrer Durchmesser 98
  • 2 Haltegriffe
  • 10 Meter Bohrgestänge
  • mechanische Kiespumpe (Plunscher)
  • Zange zum Festhalten des Bohrers im Rohr
  • Holzbarken
  • Überbau (erfüllt Funktion eines Dreipunktes)
  • Seilzug

Material

  • Brunnenrohr
  • Filterrohr
  • Bodenkappe
  • Sand
  • Pumpe
  • Automatik (Wasserstopp)

Jegliches Zubehör haben wir im Internetshop Erdbohrer.de gekauft. Wir können diesen Shop sehr empfehlen. Alles wurde per DHL geliefert. Das Material hat gute Qualität. 

Auf dem folgenden Bild siehst du den Brunnenbohrer mit 7 Meter Gestänge. Wir mussten noch 3 Gestänge nachkaufen, um insgesamt 10 Meter anzukoppeln.

Erdbohrer mit Gestänge

Auf dem folgenden Bild siehst du den Erdbohrer mit Gestänge, die mechanische Kiespumpe (Plunscher) und das blaue Brunnenrohr:

Material Brunnen bohren

Anleitung Brunnen selber bohren

Schritt 1: Bohren bis zur Wasserader

Wir bohrten mit dem 165 mm Bohrer bis zum Kies / Sand, also bis zur grundwasserfördernden Schicht. Die ersten ein bis zwei Meter konnten wir den Bohrer noch per Hand herausziehen. Ab ca. zwei Meter mussten wir einen Seilzug zur Hilfe nehmen. Bei uns lag die grundwasserfördernde Schicht bei 6,7 m. Hier konnten wir nicht weiter bohren, da sich der Bohrer in dem Stein-/ Kiesgemisch verkeilte.

Auf dem Folgenden Bild siehst du das Bohrloch:

Brunnen selber bohren - das Bohrloch

Schritt 2: Grundwasserfördernde Schicht mit Plunscher durchstoßen

Wir ließen das Brunnenrohr in das Bohrloch bis auf die Wasserader ab. Mit Hilfe des Plunschers konnten wir Stein-/ Kiesgemisch am Grund des Bohrloches fördern. Mit einer Holzbarke befestigt am oberen Ende des Brunnenrohres und Gewichten (Randsteine) konnten wir so das Brunnenrohr Zentimeter für Zentimeter in den Boden treiben.

Nach ca. 10 bis 15 cm kam kein Kies mehr, sondern Ton. Wir waren also durch eine Wasserader vorgedrungen. Der Ton konnte nicht mit dem Plunscher gefördert werden.

Auf dem Folgenden Bild siehst du den Aushub und die unterschiedlichen Gesteinsschichten:

Brunnen selber bohren - der Aushub

Brunnen in Niddatal – Weiter geht’s bis über 8 Meter

Schritt 3: Weiter bohren bis zur finalen Tiefe

Wir zogen das Brunnenrohr wieder heraus und bohrten abwechselnd mit dem großen und kleinen Bohrer bis zu einer Tiefe von 8,5 m.

Schritt 4: Montage Brunnenrohr

Am Fuß des Brunnenrohres haben wir eine Kappe als Verschluss auf ein Brunnenrohr montiert. Darüber haben wir zwei Filterrohrer mit einer Schlitzweite von 0,3 mm montiert und wiederum darum darüber haben wir sechs weitere Brunnenrohre montiert. Das Rohr haben wir dann in das Bohrloch hinabgelassen. Da das Bohrloch größer war, als das Brunnenrohr konnten wir das Loch um das Brunnenrohr mit Quarzsand auffüllen.

Schritt 5: Montage Pumpe

An der Tiefbrunnentauchpumpe haben wir ein PE Rohr zur Wasserförderung und ein Draht als Sicherheitsseil befestigt und in das Brunnenrohr hinabgelassen. Danach brauchten wir nur noch eine elektrische Steuerung + Schalter und Zeitschaltuhr anschließen.

Seit dem können wir tranchenweise 60 Liter Wasser am Stück fördern. Dann muss das Wasser wieder ca. 15 Minuten nachlaufen bevor erneut Wasser gefördert werden kann.

Brunnen in Niddatal - Brunnen selber bohren

Würdest du einen Brunnen selber bohren?

Wir können sagen: Es war schweißtreibend. Mein Mann hat mehrmals geflucht als es nicht weiterging. Manchmal konnte er den Bohrer kaum bewegen, weil es schwer war, die Schichten zu durchdringen.

Außerdem war es nicht einfach, das 10-Meter-Gestänge rein und raus zu stemmen.

Natürlich kommt es auf die Bodenbeschaffenheit an!

Vielleicht hast du Glück und bohrst in wenigen Stunden dein 4-Meter-Loch und kannst durchgehend Wasser fördern.

Hier in Niddatal, in unserem Garten war das leider nicht der Fall. Das Wasser lief nicht gut nach und final haben wir 8,40 Meter bohren müssen, um wenigstens teilweise Wasser zu fördern. Wie schon gesagt, nach ca. 60 Liter ist erstmal Schluss. Dann muss das Wasser erstmal nachlaufen.

Falls du vorhast, einen Brunnen in Niddatal zu bohren, dann drücken wir dir die Daumen. Gerne kannst du dich melden, wir helfen gerne weiter.

Natürlich freuen wir uns, wenn du unsere Anleitung teilst, deinen Freunden zeigst und unsere Bilder auf Pinterest teilst.

Brunnen in Niddatal - Anleitung Brunnen selber bohren

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